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Arbeitskulturen von morgen


Offene, stimulierende und gleichzeitlich gemütliche Arbeitslandschaften geben den kreativen Köpfen ein attraktives Habitat zum Ausbrüten neuer Einfälle. Dabei sind die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit fließend.

Die Arbeit hört nicht da auf, wo Freizeit anfängt.
Eine positive Entgrenzung findet dann statt, wenn man erreicht, dass Arbeit sich anfühlt wie Freizeit. Arbeit und Freizeit heute ist in einer nicht linearen Struktur gleich zu bewerten, denn sie findet in fließenden Übergängen statt. Viele Kreativleistungen ergießen sich gerade dann, wenn man sich in einer Wohlfühlumgebung befindet und nicht in dem vorgegebenen Zeitfenster agiert. Der Wert einer Leistung ist von daher neu zu bewerten, wenn man das Ergebnis und nicht den Weg in den Vordergrund stellt. Ein neues Denken von Arbeit wünscht aber auch passende Umgebungen in Unternehmen, um maximale Leistungen abrufen zu können.

Entgrenzung der Orte des Arbeitens mit dem Ziel einer Steigerung der Kreativität.
Kreative Prozesse entstehen nicht wirklich an immer den gleichen Ort, innerhalb eines festen Zeitfensters und auch nicht mit den immer gleichen Methoden und Menschen. Diese Vorstellung von Arbeiten war gestern.

Die Arbeitsumfelder von morgen sind weder an bestimmte Situationen, Räume noch an fixe Zeiten gebunden. Sie sind offen und inspirierend.
Hier lernen wir von den Kreativen. Der Künstler beschwört die Potentiale der Kreativität schon immer indem er die Quellen der Inspiration an den unterschiedlichsten Orten und Zeiten für seine Ergebnisse nutzt. Nichts ist zufällig, sondern bewusste Steuerung von Handlungen ist seine treibende Motivation. Die gewählten Orte und Methoden verfolgen alleine das Ziel, maximale Inspiration, die Kreativleistung, zu erfahren. Sie sind hoch effektiv, denn nur wer es schafft, sich über den Durchschnitt hinauszuheben, wird erfolgreich in seinem Tun sein.
Doch auch eine permanente Fixierung auf das Ziel bei gleichzeitig hohem Erfolgsdruck und geringem persönlichen Lustgewinn kann zu Leerläufen führen. Prozesse entwickeln sich nicht in linearen Zeitfenstern, wie es heute von vielen Unternehmungen noch gesehen wird, sondern in Impulsen, in Wohlfühlumgebungen und einer fließenden Vermischung von Freizeiten und Arbeitszeiten. Die erfolgreiche Arbeitskultur von morgen wird also anders sein, als das, was wir bisher kennen. Um sich entwickeln zu können, sucht diese ihre eigene typische Umgebungen.

Die Vision von offen gestalteten Unternehmungen in unserer Arbeitskultur fordert flache Hierarchien, Transparenz für maximalen Informationsfluss aber auch ein aufgelöstes Arbeitnehmerverständnis. Selbstbestimmtes Unternehmertum, Mobilität, mehr Individualismus und hohe Verantwortung jedes Beteiligten sind hier Abbild einer neuen gelebten Freiheit. Zukünftig werden Rumpfmannschaften, die kreativen Potentiale wie Satelliten um sich scharen. Sie sind das eigentliche Kapital erfolgreicher Netzwerkkulturen, dass es auf eine gemeinsame Vision zu fokussieren gilt. Ziel ist es hierbei nicht, die Informationsgewinne eigennützig zu verwerten, sondern diese dienen mehr dazu, gemeinschaftlich erfolgreicher zu sein. Reale Orte die diese Kultur abbilden können müssen noch entstehen.

Die Innenarchitektur ist Spiegel der Arbeitskultur
Wenn wir die Frage beantworten wollen “wie denn die Arbeitsumfelder für eine offene Unternehmungsstruktur von morgen aussehen können,” müssen wir zuerst klären, was dort passieren soll. Es macht wenig Sinn, in einer linearen Struktur, wie sie zum Beispiel in vielen Produktionsprozessen vorgeben ist, von flexiblen Arbeitszeiten oder stetig wechselnden Umgebungen zu sprechen. Gemeint sind vielmehr Orte, an denen kreative Leistungen stattfinden. Diese Umgebungen fordern Umfelder der Inspiration, in denen sich mehrdimensionales Denken entwickeln soll und zwar zu Zeiten, an denen der Handelnde auch tatsächlich Maximalleistungen abrufen will.
Wir sprechen hier von einer offenen Unternehmenstruktur mit einer Architektur, die unterschiedliche Wohlfühloasen für Inspiration und Vision abbildet. Einerseits sind dies persönliche Orte, die ganz individuelle Gestaltungsmöglichkeiten zulassen, andererseits solche, in denen das Handeln in einer Gruppe gewünscht ist. In Großräumen möchte man sich dem informellen Informationsfluss bedienen, wie auch sich in geschützte Umgebungen für Besprechungen zurückziehen können. Die vielschichtigen multifunktionalen Orte sind Campus, Lebeort, Kreativraum und vollausgestattete Bürofläche zugleich. Freizeit und Arbeit werden von den Bewohnern in fließenden Übergängen gelebt.

Spielen ist keine Zeitverschwendung
Spiel ist ausatmen, ist Entspannung zwischen zwei Aktionen und bildet damit ganz natürliche alltägliche Zyklen ab. Nur dass Spiel oder auch Unterhaltung nicht mehr nur in privaten Umfeldern zu fest definierten Zeiten stattfindet. Genauso wie sich die Orte der Aktionen unterscheiden, an denen Bekanntes und Gewohntes abgelegt wird, um sich in Handlungen bewusst auf neue Situationen einzulassen, schafft Bewegung eine wirkliche Bewegung und ist mehr als eine Methode. Die neuen Büroarchitekturen dienen einem höheren Zweck. Sie sind unmittelbares Abbild unseres Anspruchs an ein zeitgemäßes Arbeiten. Hier werden Prozesse ausgelöst, die in statischen Gefügen nur bedingt möglich waren. Quellen für Inspirationen sind gewünscht. Bewusst werden individualisierte Wohlfühloasen angesiedelt und machen Arbeiten zu individuellen oder gemeinschaftlichen Erlebnissen. Die neuen Arbeitsorte werden zu wertigen Wohnräumen. In einer Arbeitskultur von morgen verschmelzen nicht nur Arbeitszeiten und Freizeiten, auch das Geld verdienen, als Mittel zum Zweck, gestaltet sich mit dem privaten Leben fliessend.