Ökologische Druckfarben
Kann man heute eine Bio-Druckfarbe herstellen die vergleichbare Eigenschaften zu den konventionellen Druckfarben aufweist und deren Farbmittel aus organischen Substanzen, Erden und Mineralien besteht?
Auf diese Frage versuche ich in diesem Beitrag eine Antwort zu geben.
Wie ist die Zusammensetzung der Druckfarbe?
Druckfarben für den Offsetdruck, egal ob Bogen-, Rollen- oder Zeitungsoffsetdruck, sind generell gleich aufgebaut. Sie bestehen aus Farbpigmenten, Bindemittel (Öle, Harze, Wachs) Lösungsmittel und Hilfsmittel (z. B. Trockenstoffe).
Farbmittel, Farbpigmente
Farbmittel sind die farbgebende Bestandteile der Druckfarbe. Sie können aus anorganischen Pigmenten (z. B. Titandioxid als Weißpigment oder Farbruß als Schwarzpigment), organischen Pigmenten (heute synthetisch hergestellt) sowie löslichen organischen Farbstoffen bestehen.
Bindemittel
Das Bindemittel hat die Aufgabe, die Pigmente vollständig zu umhüllen und somit verdruckbar zu machen. Bindemittel können natürlichen Ursprungs sein (Hartharze: z. B. Kolophonium, trocknende Öle: Leinöl, Holzöl, Sojaöl, Rizinusöl) oder synthetisch (wie PVC, Alkydharze, Kohlenwasserstoffharz) hergestellt werden.
Lösemittel
Das Lösemittel wird eingesetzt, um das meist in fester Form als Harz vorliegende Bindemittel in eine lösliche Form zu bringen. Je nach Druckverfahren werden unterschiedliche Lösemittel verwendet. Bei den konventionellen Offsetfarben besteht das Lösemittel aus Mineralöl.
Hilfsmittel
Für den Glanz, die Scheuerfestigkeit und andere Eigenschaften der Farbe werden Hilfsmittel wie Wachse, Weichmacher, Trockenstoffe, Hautverhinderungsmittel etc. eingesetzt.
Bio-Druckfarben unterscheiden sich von den konventionell hergestellten Druckfarben nur in einem, dafür aber wesentlichen, Punkt: sie enthalten “kein” Mineralöl. Sämtliche Mineralölanteile bei den Lösemitteln sind durch pflanzliche Öle ersetzt worden.
Somit können bis zu 80 Prozent einer Druckfarbe auf regenerativen Rohstoffen beruhen.